Märchen vun de Elwetritsche

Es war einmal ein gemütliches Völkchen, ganz früher, als die Welt noch nicht so hektisch war wie heute. Das waren die Pfälzer. Sie lebten als Bauern, Winzer und Holzfäller mit der Natur. Hühner, Enten und Gänse konnten sich ihre Leckerbissen nicht nur auf dem Hof, sondern auch im Feld und am Waldrand suchen. Abends läutete die Glocke den Feierabend für Menschen und Tiere ein und wer zu spät war, bekam ein Licht aufgestellt um heim zu finden.

Einmal gab es am Nachmittag ein fürchterliches Gewitter. Tiere und Menschen liefen so schnell es ging nach Hause unter ein schützendes Dach. Einige Tiere liefen in ihrer Aufregung in die falsche Richtung. Sie rannten immer tiefer in den Wald um sich vor Donnern und Blitzen in Sicherheit zu bringen. Irgendwann blieben sie einfach nur stehen, steckten die Köpfe unter ihr Gefieder und warteten und warteten.

Als sie es wagten die Köpfe zu heben, war es dunkle Nacht und sie waren so weit entfernt von zu Hause. Sie hielten Glühwürmchen und Irrlichter für die häuslichen Laternen und folgten diesen immer weiter in den Wald zu verwunschenen Orten wie Kehrdichannichts, Schaudichnichtum und Nimmerkehrwieder. Orte wo es für niemanden mehr eine Umkehr gab.
Als die Glühwürmchen schlafen gingen, waren sie so müde, dass sie auch einschliefen und aufregend träumten.

Morgens erblickten sie um sich herum lauter seltsame Wesen. Zwerge, Wichte, Gnome und Elfen, Waldschrate und Mäuseriche, Sumpfeulen und Waldkäuze, sogar eine richtige Fee im langen weißen Kleid.

Alle miteinander betrachteten sich mit großer Verwunderung und machten sich miteinander bekannt. Hühner, Enten und Gänse erzählten von zu Hause und sie suchten nach einer Möglichkeit wieder zurückzukommen, aber keiner wusste einen Weg. Die Fee machte schlussendlich den Vorschlag bei ihnen im Wald zu bleiben.

Da sie sich so lieb hatten, dauerte es nicht lange bis das Turteln Folgen hatte: Es schlüpften keine gelben und weißen Küken mehr aus den Eiern, sondern braune, graue, gesprenkelte und getupfte. Küken die aussahen wie Hühner und Elfen und Enten und Gnome zugleich. Die Küken wurden auch größer und fingen auch an zu turteln. Aus deren Eier schlüpften wiederum wundersam Wesen. So ging es weiter und auch wenn sie noch kein Mensch gesehen hat sind sie seit dieser Zeit bei uns im Pfälzer Wald zu Haus und leben noch heute.